brass for peace

„Über die Mauer“ – Bericht vom Besuch in Palästina (2016)
Das von Professorin Monika Hofmann ins Leben gerufene internationalen Friedensprojekt „Brass for Peace – über die Mauer“
hat ein weiteres Beispiel für  Friedensarbeit durch musikalische Begegnung geschaffen.
Den Bericht des Westfalenblattes finden sie als .PDF – Dokument mit einem Klick  hier:  Bericht aus Palästina

Hier gehts zum Webauftritt von  „brass for peace“


„Brass for Peace“ – Gegenbesuch in Palästina steht an

Mitbläser Timo Miederhoff hat an dem internationalen Friedensprojekt „Brass for Peace – über die Mauer“ teilgenommen. Nachdem 2015 palästinensische Bläserinnen und Bläser in OWL zu Gast waren, kam es in diesem Jahr zum Gegenbesuch in Bethlehem.
Einen Vorbericht des Westfalenblattes finden sie als .PDF – Dokument mit einem Klick  hier:  Vorbericht „Brass for Peace“

Über die Mauer 2015 – eine Reise interkultureller Erfahrung

Ein Bericht von Timo Miederhoff

„Über die Mauer“ war eine Veranstaltung, bei der 13 jugendliche Blechbläser und Blechbläserinnen aus dem Kirchenkreis Herford mit 14 jugendlichen Blechbläsern aus Palästina in einer zweiwöchigen Bläserfreizeit zusammengebracht wurden.

Aus der Situation der palästinensischen Jugendlichen, die bereits seit mehreren Jahren vom Verein „Brass for Peace“ blechbläserisch ausgebildet werden, lässt sich der Name der Reise ableiten, denn bei einer Reise in ein Land, wie Deutschland gilt es zunächst die Sperr-Mauer zu überwinden, die im Land der Palästinenser seit 2002 von der Israelischen Regierung gebaut wird.

Am 1. Juli konnten die Palästinenser, nach langer Anreise, schließlich von der deutschen Gruppe am Frankfurter Flughafen in Empfang genommen werden. Auch für die deutschen Teilnehmer, die nach sechs Stunden Busfahrt noch drei Stunden am Flughafen auf die Palästinenser warten mussten, begann die Reise anstrengend.

Als erstes führte die Reise unsere Gruppe nach Kronberg im Taunus. Bei über dreißig Grad begannen die ersten Proben, die uns als Gesamtgruppe etwas näher zusammenbrachten und schon in den ersten Tagen wurde uns allen klar: Egal woher wir kommen und egal welche Sprache wir sprechen, wir sind alle durch die Musik verbunden. Gemeinsames Musizieren wird so für viele zu einem Highlight der Reise.

Die erste große Station war für uns der badische Landesposaunentag 2015 in Offenburg, bei dem wir zwei eigene Konzerte geben durften, die uns an unsere Grenzen, aber auch näher zusammengebracht haben. Bei 40 Grad im Schatten waren die Konzerte hart und anstrengend, wurden vom Publikum jedoch äußerst positiv aufgenommen. Desweiteren erhielt unsere Gruppe die Möglichkeit zusammen mit den zum Posaunentag zusammengekommenen 2000 badischen Blechbläsern und Blechbläserinnen zu musizieren.

Offenburg war für uns alle, aber besonders für die Palästinenser eine unglaubliche Erfahrung, sie sind eine solche musikalische Gewalt nicht gewohnt, denn in ihrem Land gibt es keine Veranstaltungen vergleichbarer Art und Größe.

Die nächste Station führte uns zum Möhnesee. Jetzt fiel etwas Druck von uns und wir erhielten die Möglichkeit uns außerhalb der Musik noch einmal kennen zu lernen und mehr über die Kultur, die Situation und die Probleme des anderen Landes zu erfahren. So haben die Palästinenser in ihrem Land erhebliche Wasserprobleme und erleben den Krieg ganz nah.

Dennoch verhielten sich die Palästinenser in vielen Situationen um einiges offener, als die Deutschen und über das Klischee, der deutschen Pünktlichkeit amüsierte man sich, neben der palästinensischen Gelassenheit, die auch mit dem ein oder anderen Zuspätkommen verbunden war, besonders herzlich.

Deutsche und Palästinenser erhielten außerdem die Möglichkeit verschiedene deutsche Komponisten, die besonders in der Blechblasszene bekannt sind, kennen zu lernen, wie Traugott Fünfgeld und den Komponisten und leidenschaftlichen Busfahrer Matthias Nagel, der auch uns für ein paar Tage in seinem Hobby begleitete.

Die Atmosphäre am Möhnesee war einzigartig und magisch. Nach allem, was wir in den letzten Tagen zusammen durchgestanden hatten, begannen wir gemeinsam, auch ohne angeordnete Probe in unserer Freizeit aus Freude an der Musik zu spielen – besonders unser Ensemble war großartig und es machte viel Spaß Teil davon zu sein.

Nach zwei weiteren Konzerten in einer Kirche in Arnsberg und im Bibeldorf in Rietberg neigte sich unsere Reise dem Ende zu und wir fuhren mit dem Bus nach einem Stopp im Safaripark in Stukenbrock nach Hagedorn, eine kleine Gemeinde im Kreis Herford, in der wir die letzten Tage gemeinsam in Gastfamilien verbrachten.

Der Abschied war schwer und auf beiden Seiten sind einige Tränen geflossen, hatte man sich in den letzten Wochen kennengelernt, schließlich einiges miteinander durchgestanden und viele neue Freunde gefunden.

 

Einen weiteren Auftritt des „Brass for Peace“ Ensembles gab es am 22.08.2015 zur Feier des 60 jährigen Bestehens der EKD-Synode in Espelkamp, zu der wir in fast vollständiger deutscher Besetzung, zusammen mit einem unserer Palästinenser, der zur Zeit als Austauschschüler in Deutschland lebt erneut zusammenkamen. Das vorerst letzte Wiedersehen nach mehreren voneinander getrennten Wochen war eine große Freude für uns alle und wir freuen uns darauf, dass es im nächsten Jahr vielleicht sogar die Möglichkeit eines Gegenbesuches der Deutschen in Palästina gibt.

Zuletzt möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei meinem Posaunenchor, für die Unterstützung und besonders bei meinem Posaunenchorleiter Andreas Lechtermann und dem Verein „Brass for Peace“, die mir dieses besondere Erlebnis überhaupt erst ermöglicht haben bedanken.

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